Nur Kanufahrer dürfen ins Tipi

Outdoor-Camp in Obermelsungen ist eröffnet

Obermelsungen - Wer im Kanu-Tipi-Camp auf dem Campingplatz Obermelsungen übernachten möchte, muss eine Anforderung erfüllen: Der Gast muss per Kanu anreisen, abreisen oder beides. Die ersten Gäste waren schon da. Den Anfang machten beispielsweise Schüler der Ohetalschule in Frielendorf, die für eine Nacht dort Halt machten. Es folgten Familien an Fronleichnam.

"Es ist vor allem ein neues Outdoor-Versteck für Jugendliche", sagt Hans-Günther Späth, Jugendreferent des Kirchenkreises Melsungen, der auch die Jungschar betreut und die Idee für das Kanu-Tipi-Camp hatte. "Kinder brauchen Verstecke jenseits von Druck und Leistung, die ihnen guttun." Bereits jetzt habe er 19 Buchungen bis zu den Sommerferien. Eine Übernachtung kostet 10 Euro. Pro Nacht gibt es zehn Plätze. Späth will das Projekt auch nächstes Jahr betreuen, obwohl er dann im Ruhestand ist.

Das Camp ist laut Norbert Mecke, Dekan des Dekanates Melsungen, eine tolle Idee. "Es gibt Strom und Waschmöglichkeiten", sagt er. Der Bootsanleger zur Fulda sei nur 200 Meter entfernt.

Vor etwas vier Wochen wurde das Camp vorbereitet. Die dafür vorgesehnen Fläche musste gemäht, Hackschnitzel unter den Tipi-Plätzen verteilt und die Tipis aufgestellt werden. "Alle zwei bis drei Wochen müssen wir die Fläche erneut mähen", sagt Späth. Ihm helfe dabei ein Freund, Helmut Helmke. Das Camp wurde mit insgesamt 10 500 Euro gefördert. 4000 Euro davon kommen aus der Melsunger Kuge-Stiftung. Gründer und Stiftungsvorstand Reinhard Kuge sagt: "Wir wollen vor allem Kinder, Jugendliche und Sport fördern." Genauso wie seine Enkelin heute, sei er als Kind bei der Jungschar gewesen. "Damals gab es noch keine Schlafsäcke", berichtet er. "Meine Mutter hat einfach zwei Decken zusammengenäht, in denen ich beim Zelten geschlafen habe."

Solche Förderungen sind wichtig, um Projekte wie das Kanu-Tipi-Camp auf die Beine stellen zu können, sagt Mecke. Der Rest der 10 500 Euro stammen laut Späth von Ilona Braun und dem Förderverein für ein zukunftsfähiges Melsungen (2500 Euro) und dem Hamburger Verein Andere Zeiten (1500 Euro).

Im Kanu-Tipi-Camp bei Obermelsungen: Reinhard Kuge, Vorstand der Kuge-Stiftung (von links), Markus Boucsein, Melsungens Bürgermeister, Jugenddiakon Hans-Günther Späth, Dekan Norbert Mecke und Helfer Helmut Helmke zeigen ein Tipi. Foto: Fabian Becker